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Stadelumbau WET

Jahr 2023

Kategorie Privat

Fotos Kurt Kuball

Beschreibung

DAS HAUS IM HAUS. LEBEN IN EINEM ALTEN PFEILERSTADEL.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Pfeilerstadeltypus, welcher fast gänzlich die altertümlichen Bauformen der ursprünglichen Stadelbauten Ober- und Unterkärntens verdrängte. Der Bautypus entwickelte sich aus dem auf Natursteinmauern gesetzten Blockbau, über den Ständergerüstbau und den vielen Variationen zum heute noch vielfach vorkommenden Pfeilerstadel.

Der Kärntner Pfeilerstadel ist kein lebender Bautyp mehr. Durch die sich wandelnden Bedürfnisse ist auch dieser von neuen Bauformen abgelöst worden. Da der Typ aber über viele Jahrzehnte gebaut worden ist, gibt es eine Vielzahl dieser Stadel, die in den Ortschaften, Gemeinden und Landschaften stehen. Oft erfüllen diese keine Funktion mehr und stehen entweder leer, werden als Abstellräume verwendet oder verfallen mit der Zeit.

Dieser Pfeilerstadel bleibt erhalten und wird entsprechend der bäuerlichen Planungsprinzipien mit minimalen Mitteln einer neuen Nutzung als Wohnraum zugeführt.

Haus WET Pfeilerstadel, Stadel vor dem Umbau

Abb. 1
Stadel WET vor dem Umbau

WETte – FLOr

Abb. 2
Explosionszeichnung, architektonische Grundidee

Der neue Wohnraum wird als „Haus im Haus“ in das bestehende Volumen eingefügt, ohne dabei den Bestand zu berühren. Großer Vorteil für den neuen Wohnraum ist es, dass sowohl der Fußboden, das statisch wirksame Dach und der Sonnenschutz bereits vorhanden sind. 

Es entstehen Innen- und Außenräume, die nicht durch eine scharfe Grenzlinie getrennt sind. Der Bau gestaltet Zwischenraum, in dem zugleich Geborgenheit und Exposition, Nähe und Distanz erlebbar sind. Durch das Hineinstellen des neuen Holzbaus in die Form des alten Stadels entstehen rundum mehrdimensionale Räume.

Der Stadel bleibt nach außen hin nahezu unverändert erhalten. Durch die Revitalisierung wird der Baukörper vor dem Verfall geschützt, der Ortschaft bleibt ein historisches Bauwerk erhalten.

Abb. 3
Stadel WET nach dem Umbau Innenansicht, Wände, Decken und Türen wurden aus Birkensperrholz gefertigt

Abb. 4
offener, überdachter Freibereich

Abb. 5
Konstruktionszeichnung: Die bestehende Hülle wird als Decke, als statisches Dach und als Witterungs- und Sonnenschutz genutzt. Das Haus im Haus wird als dreischiffiges Satteldachelement in die bestehende Hülle eingefügt. Die Höhe der Firste orientiert sich an dem bestehenden Satteldach.

Haus WET Pfeilerstadel, Stadel, Innenansicht

Abb. 6
Essbereich mit solitärer Feuerstelle und Ausblick zum überdachten Freibereich

Haus WET Pfeilerstadel, Stadel, Innenansicht

Abb. 7
Ess-, Koch- und  Wohnbereich

Abb. 8
Grundriss EG und OG. Das untere Geschoß des Stadels bleibt unverändert und dient als Lagerraum. Der Bereich unter der Stadelbrücke wird als Autoabstellplatz genützt und ein Vakkuumlift ermöglicht den hausinternen, barrierefreien und wettergeschützten Wechsel zwischen den zwei Geschoßen, bei geringem Platzbedarf.

Haus WET Pfeilerstadel, Stadel, Zwischenzone im Außenbereich

Abb. 9
Die Stadelfenster mit den Holzelementen in Kombination mit dem entstehenden Raum zwischen Bestand und eingefügtem Baukörper lassen vielfältige Licht- und Raumstimmungen entstehen, die dem neuen Wohnbereich Einzigartigkeit verleihen: nicht innen – nicht außen, nicht geschlossen – nicht offen, nicht Licht – nicht Schatten, etwas dazwischen. 

Haus WET Pfeilerstadel, Stadel, Badezimmer

Abb. 10
Badezimmer

Haus WET Pfeilerstadel, Stadel, Außenansicht

Abb. 11
Die Stadelfenster wurden als Holzflechtwerk konzipiert, das sich um das Gebäude windet.

Haus WET Pfeilerstadel, Stadel, Außenansicht

Abb. 12
Abendstimmung mit Schwimmteich im Vordergrund